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Sportgemeinschaft (SG) des DTSB  
Art der Grundorganisation des Deutschen Turn- und Sportbundes der DDR; sie  
bestand seit Gründung des DTSB 1957hervorgegangen aus den territorialen  
SG und besaß den Status einer juristischen Person. Zuvor existierten zeitweise SG  
im Kommunalen Sport sowie als FDJ- undPioniersportgemeinschaften.  
Neben den SG gab es die  
Betriebssportgemeinschaften, Hoch- und  
Fachschulsportgemeinschaften, SG Dynamo undArmeesportgemeinschaften,  
daneben auch Wohnsportgemeinschaften (WSG), Turn- und Sportgemeinschaften  
(
TSG) u. a. m.  
Eine SG gliederte sich in sportartspezifische Sektionen und Allgemeine  
Sportgruppen, in denen Kleinkinder-, Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene  
beider Geschlechter organisiert Sport trieben. Sie waren im Besitz eines Mitgliedsbuches.  
Als Leitungsgremium fungierte derVorstand der SG, dem der SG-Vorsitzende vorstand.  
Grundlage für die Tätigkeit bildeten dasStatut des DTSB, die Entschließung und der   
Sportplan und Beschlüsse darunter der Beschluß „Die Rolle und die weiteren Aufgaben der  
SG“ des DTSB-Bundesvorstandes vom 5.5.1977 sowie auch des eigenen Vorstandes.  
Mit Gründung der Landes- und Kreissportbünde 1990 erhielten die meisten SG aller Art den  
Status Eingetragener Verein / e.V., erteilt durch das zuständige Amtsgericht.  
Entwicklung der SG:  
1
1
1
1
1
1
947  
948  
950  
954  
957  
958  
47  
795  
1965  
1970  
1975  
1980  
1985  
1989  
7.276  
7.359  
8.036  
9.274  
10.249  
9.176  
4.500  
6.159  
5.500  
5.654  
6.013  
1
960  
Sportgerät  
Spezielles Gerät, fand in den einzelnen Sportarten Anwendung zur Durchführung von  
körperlichen Bewegungshandlungen. Das S. musste in seiner Gestaltung den  
Wettkampfordnungen entsprechen. Es gab Trainings- und Wettkampfgeräte, die zur  
Sportausrüstung gehörten.  
Unterscheidbar waren folgende Kategorien der Einteilung:  
-
nach der Größe - Kleingeräte (z.B. Handgeräte)  
Großgeräte (z.B. Turngeräte)  
nach der aktiven oder passiven Bewegung  
-
-
-
Geräte zum Bewegen (z.B. Sport-Ball, Degen, Diskus)  
-
Geräte zum Fahren ( = Sportfahrzeuge)  
-
nach dem Aufstellungsort  
-
Innerhalb von bedachten Sportstätten  
Außerhalb von bedachten Sportstätten  
-
Die Produktion von S. erfolgte vor allem in speziellen Betrieben.  
Sportgeschichte  
Teil der Sportwissenschaft, befasste sich mit der Darstellung der historischen Entwicklung  
auf dem Gebiet des Sports. Sie vermittelte nicht nur Wissen über sportbezogene Fakten, sondern  
auch Erkenntnisse aus der Sportvergangenheit zum Nutzen der sportpolitischen Gegenwart. So  
galt im DDR-Sport die Maxime, positive Fakten für die allseitige Persönlichkeitsentwicklung vor  
allem bei der jungen Generation schöpferisch anzuwenden.  
In der DDR als Geschichte der Körperkultur bezeichnet wurde sie gemäß den  
gesellschaftspolitischen Etappen in die Hauptperioden (1945-1949, 1949-1960, 70er und 80er  
Jahre) gegliedert.  
Als historische Literatur generellen Inhalts existierte u. a. :Geschichte der Körperkultur“,  
Bilder und Dokumente aus der deutschen Turn- und Sportgeschichte“, „ Illustrierte  
Geschichte der Körperkultur“ sowie eine Vielzahl von Beiträgen in derTheorie und Praxis  
der Körperkultur“ und in der Körpererziehung“, zudem bestand ein unfassender  
Manuskriptentwurf zur Geschichte des DDR-Sports.