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Aufgrund der gesellschafts-politischen Ereignisse gab es auch auf dem Gebiet der Körperkultur
unterschiedliche sportpolitische Auffassungen, die einvernehmlich ob der einzelnen Standpunkte
abzuklären waren. Zur Entgegennahme von Hinweisen, Anfragen und Kritiken, bestand im Amt
eine Konsultationsstelle. Durchgreifende staatspolitische Veränderungen – durch Gesetzeskraft
geregelt – beendeten diese Praxis.
R.T. gab es auch zur Jugendpolitik, beteiligt war hier die Sportjugend „DDR“.
Rundfunk in der DDR
Hörfunk, umfasste die staatlichen Sendeanstalten der DDR.
In der SBZ – als erster hatte am 13.5.1945 der Sender „Hier spricht Berlin!“ (später Berliner
Rundfunk) den Betrieb aufgenommen, gefolgt vom Sender Leipzig des Mitteldeutschen
Rundfunks am 4.6.1946 – war zunächst ab 21.12.1945 die Deutsche Zentralverwaltung für
Volksbildung (Abt. Kulturelle Aufklärung mit dem Rundfunkbereich) für das gesamte
Hörfunkwesen zuständig. Im August 1946 erfolgte die Umwandlung des inzwischen entstandenen
Rundfunkreferats in der nunmehr der Deutschen Verwaltung für Volksbildung in eine
Generalintendanz des deutschen demokratischen Rundfunks und im Dezember 1946 kam es
zur Zentralisierung des Rundfunkwesens.
Inzwischen hatten sich der Sender Leipzig mit dem Landessender Dresden und den
Funkhäusern Weimar und Halle sowie der Berliner Rundfunk mit den Landessendern Schwerin
und Potsdam etabliert. Außerdem entstand 1948 der „Deutschlandsender“. 1949 übergab
die SMAD die Zuständigkeit des Rundfunks an die Regierung der DDR. 1952 bildete sich
per Verordnung das Staatliche Rundfunkkomitee, dazugehörig ein Intendanzbereich
Deutscher Fernsehfunk. Gleichzeitig entstanden die Radiosender „Berlin I, II und III“ als
zentrale Stationen. Die Landessender erfuhren ihre Auflösung, dafür erhielt 1955 „Radio DDR I“
eine Leitfunktion für alle Regionalprogramme, dazu 1964 Radio „DDR II“ und „Jugendradio DT
64“. Bereits 1955 ging „Radio Berlin International“, (ab 1971 „Stimme der
DDR“) auf Sendung. 1968 wurde – nach Verselbständigung des Fernsehens –
das Staatliche Komitee für Rundfunk beim Ministerrat der DDR geschaffen.
Der R. war Mitglied im OIRT.
In den Sportredaktionen der Rundfunksender boten Berichte und Rundfunksportreporter
regelmäßig – an Wochenenden umfangreich – Informationen und Reportagen zum
Sportgeschehen, auch im Kinder- und Jugendsport, an.
Als Programmzeitschrift diente „FF dabei“.
Nach 1990 kam es zu Veränderungen durch Zusammenlegungen und Namensänderungen; so
wurde u. a. aus dem territorialen Sender von „Radio DDR II“ jetzt „Antenne Brandenburg“, wieder
erstanden ist der „Mitteldeutsche Rundfunk“ und erhalten blieb der „Berliner Rundfunk“.
Rundfunksportreporter
Art des Sportreporters, der Reportagen zum Sport im Rundfunk der DDR tätigte.
(
= Radiosportreporter)
Rudererpaß Wettkampfbuch
Sachbearbeiter
Fachlich tätige Person, war in einem staatlichen Organ – ein spezielles Sachgebiet
bearbeitend – angestellt, u. a. im Staatlichem Komitee für Körperkultur und Sport. Leitend
wirkte ein Hautsachbearbeiter.
Sachbearbeiter der Sparte
Hauptamtlicher, war als Mitarbeiter im Deutschen Sportausschuß für eine Sparte
zuständig, zugehörig zu einer Abteilung des Hauptamtes. Er war Mitglied des jeweiligen
Zentralen Sparten-Fachausschusses.
Sachgebiet
Struktureller Bereich, der in einem staatlichen Organ bestand und für den ein Sachbearbeiter
Zuständig war.
Saisonwettkampf
Kategorie der Wettkampfweise; dabei waren die Wettkampfformen Rundenwettkampf
und Stufenwettkampf unterscheidbar. S. umfassten mehrere inhaltlich zusammengehörende
Wettkämpfe; z.B. die Bezirksmeisterschaft im Handball, die als Rundenwettkampf nach dem
Punktsystem oder der Verbandspokal im Fußball, der als Stufenwettkampf nach dem Ko-
System zur Austragung gelangten.
Gegensatz: Turnierwettkampf)
(