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Gesamtdeutscher Meister  
Sieger in einer Sportart, der bei einer gesamtdeutschen Meisterschaft ermittelt wurde.  
Gesamtdeutscher Sport  
Sportbetrieb, fand besonders in den 50er Jahren zwischen Sporttreibenden beider deutscher  
Staaten statt. Anliegen des g. S. war es, der damals aktuellen Losung: “Einheit und Freiheit im  
deutschen Sport“, Realität zu verleihen. Die Federführung der Wettkämpfe oblag seitens der  
Seite der DDR ab 1952 bis 1957 dem Deutschen Sportausschuß (DS). Auf Grund von  
verschiedenen gesellschaftspolitischen Unstimmigkeiten bestand ein getrübtes Verhältnis,  
insbesondere zwischen den Sportverantwortlichen. Seitens des DSB kam es wiederholt zu  
Verhinderungen bei der internationalen Anerkennung des DDR-Sports (imIOC oder in den   
internationalen Sportföderationen). 1951 brach der DSB in Oberwesel tagend die  
Sportbeziehungen zum DDR-Sport ab; jedoch wurden nach einer gemeinsamen Tagung im  
Dezember 1952 zwischen DSB und DS die Oberweseler Beschlüsse außer Kraft gesetzt. Es  
gelangten wieder Wettkämpfe zur Durchführung, insbesondere auch in Jugendaltersklassen –  
die gesamtdeutschen Meisterschaften. Außerdem veranstaltete der DS gesamtdeutsche  
Sportkonferenzen, die Oberhofer Sportgespräche, Sportlerinnen und Sportler der BRD beteiligten  
sich gefördert durch einen Festausschuss an den Deutschen Turn- und Sportfesten.  
Gesteuert durch das IOC, konnten gesamtdeutsche Olympiamannschaften 1956, 1960 und  
1964 bei Olympischen Spielen an den Start gehen.  
In den Folgejahren ruhte der deutsch-deutsche Sport.  
Erst ab 1974 entwickelte sich auf Basis eines Abkommens zwischen DTSB und DSB im  
geringen Umfang das Sportgeschehen, geregelt durch das jährlich ausgehandelte Protokoll mit  
jeweils 75 Sportbegegnungen bis zum Jahr 1989. Dazu gehörte auch der Austausch von  
Studiendelegationen; so besuchte eine DSB-Delegation die DDR zur Thematik des Kinder- und  
Jugendsports 1987 und 1988 sowie1989 eine Delegation der DDR die BRD.  
Ab 1990 weitete sich der Sportverkehr spontan und immens aus. Mit dem Beitritt des neuen  
LSB zum DSB hatte sich das fast 50 Jahre alte Anliegen des gesamtdeutschen Sports erledigt.  
Geschäftsführer  
Hauptamtlich tätige Person, war angestellt in gesellschaftlichen Organisationen, u. a in  
größere Betriebssportgemeinschaften, anfangs in denSektionen der DDR sowie im  
Jahre 1990 als G. des DTSB; zeitweise auch in der Sportjugend „DDR“.  
Geschäftsführende Person, wirkte in Gliederungen desDeutschen Sportbundes, auch in  
den einzelnen Spitzenverbänden.  
Geschäftsführer des DTSB  
Hauptamtlicher, war 1990 zentral in der Geschäftsstelle des Bundesvorstandes des DTSB  
tätig und für einen Geschäftsbereich zuständig. Mit demGeneralsekretär des DTSB bildeten  
die G. dieGeschäftsführung des DTSB.  
Folgende Geschäftsbereiche existierten:  
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Sport (u. a. in Zusammenarbeit mit derSportjugend DDR),  
Organisation / Personalfragen,  
Finanzen/materielle Sicherstellung des Sports,  
Internationale Beziehungen/Öffentlichkeitsarbeit.  
Die Geschäftsbereiche setzten sich aus Abteilungen der Geschäftsstelle des DTSB zusammen.  
Geschäftsführung des DTSB  
Leitungsgremium des Bundesvorstandes des DTSB, tätig ab dem a. o. Turn- und Sporttag  
des DTSB; sie setzte sich aus demGeneralsekretär und den Geschäftsführern  
zusammen. Zuständig war die G. für die  
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Umsetzung der Beschlüsse des Bundesvorstandes, des Präsidiums des DTSB und der  
Kommissionen,  
Abstimmung der Ziele, Aufgaben, Maßnahmen und Pläne der Geschäftsbereiche und deren  
sachgerechtes Erfüllen,  
Unterbreiten von Vorschlägen, u. a. an die Sportjugend DDR.  
Die Geschäftsführung tagte wöchentlich. Grundlage für ihre Tätigkeit war die Arbeits- und  
Geschäftsordnung der Geschäftsstelle des DTSB.