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Fraktion  
Gruppierung, die jeweils alle Abgeordneten auch der Volkskammer einer Partei oder von  
gesellschaftlichen Organisationen vereinte.  
In der Volkskammer gab es 1989 folgende F. (und Mandate):  
Parteien SED (127)  
Organisationen  
FDGB  
FDJ  
DFD  
Kulturbund (21)  
VdgB (14)  
(61)  
(37)  
(32)  
CDU (52)  
DBD (52)  
LDPD (52)  
NDPD (52)  
Dabei konnten Mandatsträger von Organisationen auch gleichzeitig einer Partei viele besonders  
in der SED angehören.  
Freibadewesen  
Baden, ausgeübt ohne Badebekleidung (Wasser-, Luft- und Sonnenbaden). Geregelt wurde das  
F. durch eine Anordnung vom 18.5.1956; sie setzte eine Polizeiverordnung von 1942 außer Kraft.  
Ermöglicht wurde das F. an Orten, die ausdrücklich von örtlichen Räten freigegeben und  
entsprechend gekennzeichnet waren. Die Art des Badens durfte kein öffentliches Ärgernis  
erregen. Nicht gestattet war eine Bildung von Vereinigungen für die Freikörperkultur (FKK).  
Freie Deutsche Jugend (FDJ)  
Einheitliche Jugendorganisation, existierte in der DDR. Gegründet wurde sie nach  
Genehmigung durch die SMAD am 7.3.1946, hervorgegangen aus den  
antifaschistischen Jugendausschüssen, die bei den Bürgermeistern von mittleren  
und größeren Städten bestanden. Gleichfalls bildeten sich  
antifaschistische Landes- und Provinzialausschüsse und der  
Zentrale Antifaschistische Jugendausschuß. Sie wirkten mit den  
damaligen Organen für Volksbildung zusammen.  
Am 26.2.1946 hatte der zentrale Ausschuß einen Antrag an die SMAD  
gestellt, um die Schaffung einer einheitlichen Jugendorganisation  
zuzulassen. Sie wollte der gesellschaftliche Interessenvertreter aller  
Jugendlichen schon in der SBZ sein. Dazu erfolgte auch ein Aufruf  
per Plakat an ehemalige Mitglieder der HJ, in die FDJ einzutreten.  
Zunächst arbeitete eine zentrale „Provisorische Leitung“, bestätigt auf  
der Konferenz vom 26./27.4.1946. Das I.Parlament des Verbandes  
als höchstes Organ verabschiedete die  
Proklamation der  
„Grundrechte der jungen Generation“ sowie dieStatuten und wählte  
den Vorsitzenden, denZentralrat, das Büro nebst Sekretariat  
sowie die Zentrale Revisionskommission.  
Nachgeordnet entstanden Landes-, Kreis-/Stadtverbände sowie  
Ortsgruppen mit den aufDelegiertenkonferenzen gewählten Landes-  
Organisationsaufbau:  
(1946)  
Kreis- und Stadtvorständen bzw. Ortsleitungen, die ab 1952 als   
Bezirks-, Kreis-/Stadt- undOrtsorganisationen mit jeweils Bezirks-,   
Kreis-, Stadt- und Ortsleitungen der FDJ bestanden. Zudem gab es die FDJ-  
Grundorganisationen mit Leitungen, u. a. inBetrieben und allenBildungseinrichtungen,  
dem der FDJ-Sekretär vorstand, gegliedert in FDJ-Gruppen.  
In allen Leitungen der Grundorganisationen waren die Funktionäre für Funktionäre für Kultur,  
Sport und Touristik tätig. Speziell in den POS übten  
Kommission Sport beim Freundschaftsrat und der Grundorganisationsleitung aus.  
Als gesellschaftliche Höhepunkte gestalteten sich in Berlin die Deutschlandtreffen und die  
Weltfestspiele der Jugend und Studenten (1951 und 1973). Zudem aktivierte die FDJ  
FDJler den Vorsitz in der  
Jugendobjekte, insbesondere zu Stärkung der Volkswirtschaft.  
Dem Weltbund der Demokratischen Jugend gehörte sie seit 1948, dem Internationalen  
Studentenbund seit 1949 an.  
Die FDJ verfügte über eine eigene Fraktion in der Volkskammer der DDR. Gleichfalls übten sie  
ihr Wahlrecht in den örtlichen Volksvertretungen aus. Zeitweilig bestanden FDJ-Aktivs,  
so auch in den 50er Jahren in BSG oder in Trainingszentren.