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Geleitet wird der DspÄB e. V. von einem Präsidium unter Vorsitz des Präsidenten, zudem von
Vizepräsidenten und einem Generalsekretär. Spezielle Fachgebiete – darunter Kinder- und
Jugendsport – nehmen Kommissionen wahr. Nachgeordnet bestehen Landesverbände.
Fachzeitschrift des Bundes ist die „Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin“.
Deutscher Sportausschuss (DS)
Zentral fungierendes Leitungsgremium der Demokratischen Sportbewegung,
konstituierte sich am 1.10.1948 in Berlin ausgehend vom Aufruf des
Zentralrates der FDJ und Bundesvorstandes des FDGB vom 1.8. des Jahres.
Grundlage für die Schaffung des DS waren die Standpunkte des
Parteivorstandes der SED vom April 1948 sowie die im folgendem Juli vom
Zentralsekretariat der SED verabschiedeten und Parteivorstand zugestimmten
Richtlinien zum Aufbau einer einheitlichen Sportbewegung mit der Maßgabe,
dass FDJ und FDGB als gemeinsame Träger des Sports in der SBZ agieren sollten,
wobei die FDJ zunächst, auch gestützt von der SMAD, allein für den Sport
zuständig sein wollte. Dabei ergab sich teilweise eine bürokratische Einflussnahme.
In den Jahren zuvor gab es in der SBZ den FDJ - und Kommunalen Sport.
Auf der konstituierten Sitzung des DS wurden 33 Sportfreundinnen und
Sportfreunde in den Ausschuss – der vierteljährlich tagte – sowie darunter neun
Personen in das Sekretariat des DS mit dem Leiter und den Sekretären
berufen und eine Resolution mit Zielen und Grundsätzen verabschiedet.
Nachgeordnet erfolgte die Berufung der Kreis- bzw. der Landessportausschüsse (LSA),
teilweise sich aus den zuvor bestehenden Sportausschüssen der FDJ zusammensetzend.
In den 1950 insgesamt 2.567 existierenden Sportgemeinschaften
waren 491.174 Jugendliche (m: 348.429, w: 142.745) in
Sparten bzw. Sektionen der DDR organisiert.
Übersicht:
LSA
Berlin
Brandenburg
Mecklenburg
Sachsen
Sachsen-Anhalt 625
Thüringen 593
SG
76
507
303
463
Mitglieder (m / w)
11.953 / 5.460
42.348 / 17.505
34.459 / 14.847
120.296 / 54.897
79.872 / 27.753
59.301 / 21.854
Für die operative Arbeit fungierte das hauptamtliches Organ des DS, geleitet vom DS-
Sekretariat, in dem die Sekretäre für einen bestimmten Fachbereich zuständig waren; diesen
unterstanden jeweils Hauptabteilungen, Abteilungen und Sektoren, darunter die
Hauptabteilung körperliche Erziehung der Kinder und lernenden Jugend sowie die
Abteilung Kinder und lernende Jugend und die Technische Leitung. Sportartspezifisch
fungierten als Technische Ausschüsse unter Zuständigkeit der jeweiligen Spartenleiter die
Zentralen, Landes-, Kreis- und Stadtfachausschüsse.
In den folgenden Jahren erfolgten mehrere strukturelle Veränderungen.
Als Arbeitsgrundlage dienten die Geschäftsordnung und die Finanzrichtlinie.
Auf den Tagungen des DS kamen verschiedene grundsätzliche Dokumente zur
Verabschiedung. In Kraft traten zunächst die Aufgaben und Grundsätze der
demokratischen Sportbewegung, dann die Richtlinien für den technischen Aufbau, Richtlinien
für
die
Arbeit
der
Kreissportausschüsse,
Durchführungsbestimmungen
über
das
Abrechnungswesen,
Rechts- und Strafordnung, Richtlinien für den Aufbau der
Betriebssportgemeinschaften.
Am 3.4.1950 verabschiedete der DS den Beschluss über die Durchführung der
Reorganisation des Betriebssports auf Produktionsbasis. Damit entstanden die
Sportvereinigungen und zunehmend BSG. Gleichfalls hatten sich 1950 zumeist aus den
Sparten die Sektionen der DDR gebildet.
Am 22.4.1951 fand die Gründungsfeier des Nationalen Olympischen Komitees der DDR
statt. Das am 8.2.1950 von der Volkskammer beschlossene „Jugendgesetz“ beinhaltete
konkrete Maßnahmen zur staatlichen Förderung auch des Sports, darunter die Schaffung der
DHfK. Im März 1952 konstituierte sich der Wissenschaftliche Rat für KK und Sport beim
DS.
Hinsichtlich der Wettkämpfe fanden anfangs
Ostzonen- dann ab 1949 Deutsche
Meisterschaften – ab 1950 auch für Jugendliche –, Pokalwettkämpfe, ab 1951 Zentrale